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5 Must-Haves für Deine unvergessliche Präsentation: Must-Have #4 Starte einen Dialog mit Deinem Publikum

Barbara Bosch • Dez. 20, 2018

Was ist der Schlüssel zu Deiner unvergesslichen Präsentation?


Ich werde oft gefragt, was denn genau das Rezept für eine gute Präsentation ist. In den nächsten Wochen verrate ich Dir die 5 Must-Haves für Deine unvergessliche Präsentation. In der letzten Folge ging es um das Must-Have #3:

Kenne Dein WHY!

Heute gibt es das Must-Have #4:

Must-Have #4 - Starte einen Dialog mit Deinem Publikum

Vielleicht kennst Du das ja.

Du sitzt im Publikum und langweilst Dich. Es fällt Dir schwer, Dich auf die Worte des Speakers zu konzentrieren. Das ist doof. Es ist aber nicht Deine Schuld.

Der Speaker hält wahrscheinlich einen Frontalvortrag. Du fragst Dich, was das ist. Ein Frontalvortrag ist ein Vortrag, bei dem der Speaker redet, ohne eine Beziehung zum Publikum aufzubauen, ohne das Publikum anzusprechen und mit in den Vortrag einzubeziehen.

Wenn wir keine Beziehung zu der Person haben, die präsentiert, wenn wir nicht aktiv in die Präsentation einbezogen werden, dann fällt es uns oft schwer, aufmerksam zu bleiben und aktiv zuzuhören.

Dabei ist es ganz einfach, mit dem Publikum eine Beziehung aufzubauen und sie während der Präsentation zu halten.

Wie geht das?

Starte einen Dialog mit Deinem Publikum.

Heute zeige ich Dir 3 Tools, wie Du ganz einfach mit Deinem Publikum einen Dialog startest.

1. Sprich Dein Publikum direkt an

Stell Dir vor, Du redest mit einer Freundin. Während eures Gesprächs wirst Du sie ganz natürlich immer wieder ansprechen. "Das kannst Du Dir nicht vorstellen.", "Was glaubst Du, wie ich mich da gefühlt habe?", "Weißt Du, wen ich gestern in der U-Bahn getroffen habe?".

Es ist natürlich und funktioniert perfekt. Denn wenn uns jemand direkt anspricht, schenken wir der Person unsere Aufmerksamkeit, hören zu und lassen uns auf das Gespräch ein.

Da wir genau das auch von unserem Publikum möchten, empfehle ich Dir, Dialog-Techniken bei Präsentationen, Pitches und Vorträgen anzuwenden.

Der frühere U.S. Präsident Bill Clinton ist ein Meister des "Conversational Styles". Er versteht es, bei einem Publikum von 500 Personen, Dir das Gefühl zu geben, als spräche er nur mit Dir. Ich habe es selbst erlebt. 2007 hatte ich das Vergnügen, ihn in den USA live auf der Bühne erleben zu können. Obwohl hunderte Menschen im Publikum saßen und ich noch nie mit ihm persönlich gesprochen hatte, hatte ich das Gefühl, dass er seine Worte direkt an mich richtet. Er hat ein Wir-Gefühl erzeugt.

Wie schafft er das? Er spricht sein Publikum direkt an. Er bezieht sein Publikum in die Rede mit ein.

Schau Dir gerne ein Beispiel an. Hier siehst Du ihn bei seiner Rede zur Nominierung von Barack Obama aus dem Jahr 2012. Er verwendet Ansprachen wie: "You see...", "We democrats believe...", "We know...", "Our economy...".
Was Bill Clinton kann, das kannst Du auch. :)

Nimm Dir für Deine nächste Präsentation vor, Dein Publikum mindestens dreimal persönlich anzusprechen und miteinzubeziehen. Sage statt "Ich werde heute eine Methode vorstellen." besser "Ich werde euch/Ihnen heute eine Methode vorstellen." oder noch besser "Wir schauen uns heute eine Methode an." oder "Ihr erfahrt heute..."

Klingt machbar? Super. Schreib Dir am besten direkt auf ein Post-It "Du/Sie/Wir" auf und klebe es an Deinen Laptop, damit Du den Tipp vor Augen hast, wenn Du die nächste Präsentation angehst.

Du willst noch mehr Tools, wie Du einen Dialog mit Deinem Publikum startest? Gerne. Hier kommt das zweite Tool.

2. Sprich mit Deinem Publikum

Wenn Du mit Deinem Publikum sprichst, dann machst Du es zu einem aktiven Gesprächspartner und sicherst Dir damit seine Aufmerksamkeit.

Ein einfacher Weg, mit Deinem Publikum ins Gespräch zu kommen, ist Fragen zu stellen. Das Gute an Fragen ist, dass wir Fragen nicht nicht beantworten können. In dem Moment, wo ich frage: "Wie alt bist Du?" beginnt Dein Gehirn eine Antwort auf die Frage zu suchen, stimmt's? Fragen triggern unsere Neugierde und unser Bedürfnis nach Harmonie. Wenn wir eine Frage nicht beantworten, dann entsteht ein "open Loop" eine Lücke in unserem Gehirn und das mag es nicht.

verrate ich Dir 3 Frage-Typen, mit denen Du garantiert mit Deinem Publikum ins Gespräch kommst: Die Wer-von-Euch-Frage, die Quiz-Frage und die rhetorische Frage.

Probier' sie doch bei Deiner nächsten Präsentation direkt aus. Deal?

Toll. Dann verrate ich Dir jetzt noch das dritte Tool, mit dem Du leicht einen Dialog mit Deinem Publikum startest.

3. Werd' persönlich und gehe mit Deinem Publikum auf Tuchfühlung

Seien wir mal ehrlich.

Der Vortragende da oben kann eine richtig gute Performance abgeben und Inhalte spannend vermitteln. Wenn aber eins fehlt, dann sind wir nicht ganz zufrieden. Was meine ich? Uns, Dich und mich.

Ein bisschen Bühne wollen wir auch.

Warst Du schon mal auf einem Konzert und die Gruppe aus den USA kam auf die Bühne und begrüßte Dich mit einem "Hallo Berlin/Köln/Frankfurt...!!!"? Was passiert? Die Masse jubelt.

Warum? Die Band hat das Konzert persönlich gemacht, indem sie einen Bezug zu dem individuellen und besonderen Ort geschaffen hat.

Genau das Gleiche kannst auch Du bei Deiner nächsten Präsentation machen. Hier kommen 3 Techniken:

1. Konzert-Technik: Beziehe Dich auf den Ort, an dem Du sprichst.
Als ich im Februar einen Präsentations-Workshop für Führungskräfte in Bielefeld gegeben habe, bin ich mit einer Geschichte über meine Ankunft in Bielefeld eingestiegen. Dadurch hatte ich direkt eine persönliche Beziehung zum Publikum hergestellt.

2. Blickwinkel-Technik: Zeige Deinem Publikum, dass Du weißt, aus welchem Blickwinkel sie zuschauen.
Wenn Deine nächste Präsentation ansteht, versuche vorab so viel wie möglich über Dein Publikum herauszufinden. Sind es HRlerInnen, CEOs, Marketing-ExpertInnen, Selbstständige? Wenn Du es vorher nicht herausfinden kannst, frage Dein Publikum zu Beginn Deiner Präsentation. "Alle Marketing-ExpertInnen bitte einmal kurz die Hand heben." Wenn Du weißt, wer vor Dir im Publikum sitzt, kannst Du die Menschen direkt und gezielt ansprechen. Du kannst die Sprich-mit-Deinem-Publikum-Technik noch verstärken. Zusätzlich zu "Du/Sie/wir" kannst Du den Blickwinkel des Publikums hinzufügen. Sag also "Sie als CEOs interessiert der nächste Aspekt sicherlich, denn..."

3. Verbündeten-Technik: Nutze die Zeit vor Deiner Präsentation und komm mit Deinem Publikum ins Gespräch. Versuche etwas über die Menschen herauszufinden, die vor Dir sitzen werden. Nutze Dein Wissen. Stell Dir vor, Du kommst mit Frau Schneider ins Gespräch und sie erzählt Dir, warum sie an Deiner Präsentation teilnimmt und was sie besonders interessiert. Baue das Gespräch in Deine Präsentation ein. Sag beispielsweise: "Ich hatte heute morgen die Freude, Frau Schneider kennenzulernen. Sie sagte mir, dass sie heute hier ist, weil sie sich besonders für den Aspekt XY interessiert. Da ist Frau Schneider sicher nicht alleine (Grund dafür angeben) und deshalb möchte ich jetzt auf genau diesen Aspekt näher eingehen.

Mit der Konzert-Technik, der Blickwinkel-Technik und der Verbündeten-Technik machst Du Deine Präsentation persönlich. Du erzeugst ein Wir-Gefühl. So kommst Du mit Deinem Publikum ins Gespräch.

Meine Tipps für Deine Dialog-Starter in Kürze:

Nutze die Dialog-Tools, um mit Deinem Publikum ins Gespräch zu kommen und ein Wir-Gefühl zu erzeugen. So sicherst Du Dir seine Aufmerksamkeit. Hier noch mal Deine Dialog-Starter auf den Punkt gebracht:

1. Sprich Dein Publikum direkt an

2. Sprich mit Deinem Publikum

3. Werd' persönlich und gehe mit Deinem Publikum auf Tuchfühlung

Barbaras MasterTipp:

Du scheust Dich davor, Dein Publikum direkt anzusprechen und auf Tuchfühlung zu gehen?

Das kann ich verstehen. Aber keine Angst. Deine Sorge ist unnötig. Wenn Du die Dialog-Tools einsetzt, dann erzeugst Du dadurch ein Wir-Gefühl. Das ist doppelt gut: Dein Publikum bekommt ein Stückchen Bühne von dir und schenkt Dir im Gegenzug seine volle Aufmerksamkeit. Auch für Dich ist das Wir-Gefühl von Vorteil. Sobald Du das Gefühl hast, dass Du mit Deinem Publikum im gleichen Boot sitzt und auf Augenhöhe kommunizierst, wirst Du Dich mehr entspannen können, was wiederum dazu führt, dass Du noch kompetenter und sympathischer wirkst.

Jetzt bist Du dran. Probier es aus. Lass mich wissen, welche Erfahrungen Du mit den Dialog-Tools machst.

In 2 Woche erfährst Du schon das Must-Have #5 (5/5) für Deine unvergessliche Präsentation. So viel verrate ich heute schon: Es geht um das Finale! Stay tuned…

PS. Wenn Du heute erst eingestiegen bist (WELCOME!), empfehle ich Dir, Dir die Tools ab dem Must-Have #1 zu holen. Hier geht’s zum 1. Blog-Beitrag dieser Serie: 5 Must-Haves für Deine unvergessliche Präsentation – Must-Have #1

Selbstbewusstes und sympathisches Auftreten

Dialog-dynamisiertes Präsentieren wünscht Dir

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