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5 Must-Haves für Deine unvergessliche Präsentation – #2 Mach es wie James Bond: Starte Deine Präsentation mit Action!

Barbara Bosch • Nov. 21, 2018

Was ist der Schlüssel zu Deiner unvergesslichen Präsentation?


Ich werde oft gefragt, was denn genau das Rezept für eine gute Präsentation ist. In den nächsten Wochen verrate ich Dir die 5 Must-Haves für Deine unvergessliche Präsentation. Letzte Woche ging es beim Must-Have #1 um Selbstbewusstes und sympathisches Auftreten. Heute gibt es das Must-Have #2:


Must-Have #2 (2/5) Mach es wie James Bond: Starte Deine Präsentation mit Action!

Vielleicht kennst Du das auch. Du sitzt im Publikum und die nächste Rednerin betritt die Bühne.

Was sagt sie als Erstes?

Die meisten Menschen beginnen ihre Pitches, Präsentationen und Vorträge mit einer Begrüßung. Sie sagen etwas wie „Ich freue mich, dass ich heute hier sein darf.“, „Herzlichen Dank für die Einladung.“, „Sehr geehrte Damen und Herren..“ blablabla

Warum ist das kein guter Einstieg?

Er bringt keinen Mehrwert für das Publikum. Er weckt nicht Dein Interesse.

Im ersten Beispiel bedankt sich die Rednerin erst einmal, dass sie da sein darf. Es geht also um sie, nicht um Dich. Die folgenden Beispiele enthalten Floskeln, Höflichkeitsfloskeln. Vielleicht denkst Du jetzt „Ja, Barbara. Aber die sind doch wichtig. Als Speakerin sollte ich mich doch bei den Gastgebern bedanken, oder nicht?“ Also, Du kannst das machen, wenn es Dir wichtig ist und Du es auch ernst meinst. Allerdings zu einem anderen Zeitpunkt. Die allererste Aufgabe für Dich als Pitcher, Speakerin und Presenter ist es, die Aufmerksamkeit Deines gesamten (!) Publikums zu holen – und dann zu halten.

Hole Dir die Aufmerksamkeit Deines Publikums

Fährst Du manchmal Bahn, Tram, S-Bahn, U-Bahn? Dann weißt Du sicher, was 90% der Menschen dort tun. Richtig, sie schauen auf ihr Handy. Und das ist auch auf Konferenzen, in Meetings und Kunden-Pitches gängig. Wann schauen diese Menschen von ihren Handys hoch? Wenn plötzlich jemand ruft „Fahrscheine, bitte.“ oder es einen Schlag tut, weil ein Koffer umgefallen ist.

Wusstest Du, dass pro Sekunde etwa 10 Millionen (!) Informationen auf unser Gehirn prasseln? Wusstest Du, dass davon nur ca. 20 (!) bewusst aufgenommen werden und davon nicht mal alle weitergeleitet werden?*

Wenn Du vor Publikum sprichst, kämpfst Du um die Aufmerksamkeit Deines Publikums. Du kämpfst darum, dass das, was Du sagst, unter den Top 20 Informationen ist, die bewusst wahrgenommen werden.

Damit das passiert, muss das, was Du sagst, besonders sein. Wie wird Dein Einstieg besonders?

Mach es wie James Bond: Starte Deine Präsentation mit Action!

Hast Du beim Beginn eines James Bond-Filmes schon mal Deine E-Mails gecheckt? Hast Du schon mal jemanden in Kino gesehen, der während eines James Bond-Films eingeschlafen ist?

Nein. Warum nicht? Weil ab Sekunde 1 Action angesagt ist. Bewegte Bilder, spannungsreiche Musik und Action Action Action.

Der Beginn eines James Bond-Films schafft es garantiert unter die Top 20 Informationen, die unser Gehirn bewusst wahrnimmt. Was bedeutet das für Dich? Nutze die Action-Methode für Deinen Einstieg.

Nutze die Action-Methode für Deinen Einstieg

Ich werde Dir jetzt 3 Action-Tools vorstellen, mit denen Du Deine Präsentation, Deinen Pitch und Deinen Vortrag beginnen kannst und Dir garantiert die Aufmerksamkeit Deines Publikums sicherst.

1. Stelle eine Frage

Eine der einfachsten und effektivsten Einstiege ist, Deinem Publikum eine Frage zu stellen. Der Vorteil an Fragen ist, dass wir Fragen nicht nicht beantworten können. Auch wenn sich nicht jeder im Publikum meldet, wird doch jeder im Publikum Deine Frage für sich beantworten. Du kannst Dir der Aufmerksamkeit Deines Publikums sicher sein. Ein weiterer Vorteil ist, dass Du mit einer Frage einen Dialog mit dem Publikum beginnst. Du redest nicht zu Deinem Publikum, sondern mit ihm. Fragen stellen ist ein großartiges Tool, um mit deinem Publikum in die Interaktion zu treten. Wenn Du wissen möchtest, was Du noch tun kannst, um interaktive Präsentationen und Pitches zu halten, hol Dir die Tipps in meinem Blog-Artikel Mach es wie Tony Robbins: 3 Profi-Tipps für Deine erfolgreiche Publikumsinteraktion.

Wie genau stellst Du eine Frage?

Sie sollte etwas mit Deinem Thema zu tun haben und Deinem Publikum helfen, inhaltlich einzusteigen. Hier sind 3 effektive Frage-Typen, die Du für Deine Präsentationen nutzen kannst:

Wer von euch-Frage

Wenn Du beispielsweise einen Pitch über E-Commerce hältst, könntest Du fragen: „Wer von Ihnen hat schon mal etwas auf ebay gekauft?“

Quiz-Frage

Viele Menschen lieben Rätsel und Quizzes. Nutze das, indem Du eine Quiz-Frage stellst. Du könntest zum Beispiel fragen: „Was glauben Sie, wie viele Produkte werden täglich auf ebay verkauft?“

Rhetorische Frage

Rhetorische Fragen lassen sich besonders gut einsetzen, wenn Du einen Konsens im Publikum herstellen willst und eine emotionale Verbindung aufbauen willst. Du könntest z.B. fragen. „Geht es Ihnen auch so, dass Sie über die Jahre jede Menge unnützes Zeug angesammelt haben? Wäre es nicht schön, wenn Sie all dieses Zeug mit einem Klick loswerden und dabei auch noch Geld verdienen könnten?“

Fragen gehen immer. Mit einer Frage ans Publikum sicherst Du Dir die Aufmerksamkeit und schaffst durch die Interkation ein Wir-Gefühl im Raum. Es gibt aber auch noch zwei andere effektive Action-Tools. Hier kommt das zweite.

2. Erzähle eine Geschichte

Geschichten erzählen und hören ist fester Bestandteil unseres Aufwachsens. Ob als Gute-Nacht-Geschichte vorm Einschlafen, die Geburt Jesu als Weihnachtsgeschichte oder die Gruselgeschichte bei der Nachtwanderung. Wir sind umgeben von Geschichten. Geschichten funktionieren so besonders gut, weil wir sie uns gut merken können. Beim Zuhören entstehen Bilder in unserem Kopf. Wir stellen uns vor, wie Personen aussehen, wir fühlen mit ihnen mit und werden so Teil der Geschichte. Mit Geschichten werden Emotionen geweckt und durch geweckte Emotionen können wir einfach Neues lernen oder gebildete Meinungen überdenken. Menschen, die Geschichten erzählen, hören wir zu. Nutze das. Erzähle zu Beginn Deines Vortrags eine Geschichte und sichere Dir die Aufmerksamkeit Deines Publikums.

Auch hier ist es wichtig, dass Deine Geschichte etwas mit Deinem Thema zu tun hat und Deinem Publikum hilft, inhaltlich einzusteigen. Du kannst beispielsweise so einsteigen:

Als ich 7 Jahre alt war ….“ Und dann erzählst Du von dem entscheidenden Moment, der Dich so stark geprägt hat so dass Du Dich für eine Karriere im E-Commerce entschieden hast.

Oder

Neulich hat mich meine Oma angerufen und erzählt, dass sie das mit den Weihnachtsgeschenke Besorgen zu Fuß dieses Jahr nicht gut hinbekommt, sie aber nicht versteht, wie sie Amazon dafür nutzen kann..“ und dann erzählst Du, wie Du auf die Idee gekommen bist, eine E-Commerce-App für Menschen ü-60 zu entwickeln.

Oder

Der 10 Oktober 2015 markiert den Tiefpunkt meiner bisherigen Karriere . Wir schrieben seit Monaten rote Zahlen, die Kunden liefen uns weg und wöchentlich flatterten die Kündigungen meiner Mitarbeiter in mein Büro. Ich wusste nicht mehr weiter.“ Und dann erzählst Du die Geschichte, wie Du Deine Firma gerettet hast oder wie Du die Firma an die Wand gefahren hast und aus dem, was Du gelernt hast, jetzt eine neue erfolgreichere Firma aufgebaut hast.

Hast Du beim Lesen dieser Geschichtenanfänge auch Lust bekommen zu hören, wie sie weitergehen? So wird es auch Deinem Publikum gehen. Erzähle zu Beginn Deines Vortrags eine Geschichte.

3. Starte visuell

Was erwartest Du, wenn Du im Publikum sitzt und jemand die Bühne betritt? Dass der Redner gleich etwas sagt. Eben. Und genau deshalb, mach es doch mal gang anders. Sag erst einmal gar nichts, sondern zeige etwas.

Das, was Du zeigst, sollte wieder etwas mit Deinem Thema zu tun haben und Deinem Publikum helfen, inhaltlich einzusteigen. Hier sind 3 effektive visuelle Action-Tools, die Du für deine Präsentationen nutzen kannst:

Foto

Zeige am Screen hinter Dir ein großes Foto. Kein Text. Nur ein Bild. Alle werden es ansehen. Alle werden Assoziationen mit dem Bild haben. Und alle werden sich fragen, was denn dieses Bild mit Deiner Präsentation zu tun hat. Deine Aufgabe ist es dann, nach etwa 5 Sekunden inne halten (!) die Brücke zwischen dem Foto und Deinem Thema zu schlagen.

Video

Nichts zieht mehr die Aufmerksamkeit auf sich als bewegte Bilder. Nutze das und zeige zu Beginn Deines Vortrags ein kurzes (nicht länger als 30 Sekunden) Video. Wow! Jetzt hast Du die Aufmerksamkeit Deines Publikums. Leite nun geschmeidig verbal dein Thema ein.

Gegenstand

Wir Menschen lieben Überraschungen (jedenfalls die meisten). Neugierig sind wir alle. Stelle Dich doch mal auf die Bühne, sage nichts, sondern zaubere einen Gegenstand aus deiner Hosentasche oder Deiner Schatzkiste (ich habe tatsächlich oft eine Schatzkiste mit mir auf der Bühne – und sei Dir sicher: damit habe ich alle Augen auf der Bühne). Zeige ihn für ein paar Sekunden Deinem Publikum und lüfte dann das Geheimnis, was dieser Gegenstand mit Deinem Vortrag zu tun hat.

Starte visuell in Deine Präsentation und sei Dir der gespannten Blicke deines Publikums sicher!

Meine Tipps für Deinen Einstieg mit Action in Kürze:

Bei 10 Millionen Informationen, die pro Sekunde auf unser Gehirn einprasseln, ist es zugegebenermaßen eine mittelschwere Aufgabe mit unserem Pitch die Aufmerksamkeit unseres Publikums zu bekommen. Vor allem, wenn wir Renderin #6 sind. Glücklicherweise weißt Du jetzt, wie es funktioniert: Mit der Action-Methode sicherst Du Dir die Aufmerksamkeit Deines Publikums. Nutze diese 3 Action-Tools für Deinen Einstieg:

1. Stelle Fragen

2. Erzähle Geschichten

3. Starte Visuell

Mein Trainer-Kollege Michael Rossié hat ein ganzes Buch darüber geschrieben, auf welche Arten Du Deine Präsentation beginnen kannst: Wie fange ich meine Rede an? 100 Ideen für 1000 eigene Anfänge . (Werbung) Du siehst, die Möglichkeiten sind unbegrenzt. Fang einfach an.

Barbaras MasterTipp:

Meine KlientInnen sagen mir oft, dass es ihnen schwerfällt, mit der Tür ins Haus zu fallen und selbst das „Hallo“ am Anfang wegzulassen. Das kann ich gut verstehen. Es fühlt sich immer seltsam an, wenn wir die Dinge plötzlich anders machen. Schon mal in London auf der linken Seite gefahren?

Ich verspreche Dir: Es lohnt sich, das Intro zu streichen und mit Action in Deine Präsentation einzusteigen. Wie kannst Du es überprüfen? Mach den Test. Starte die gleiche Präsentation einmal wie immer und einmal mit der Action-Methode und hol Dir Feedback aus dem Publikum.

Jetzt bist Du dran. Probier es aus. Lass mich wissen, welche Erfahrungen Du mit der Action-Methode machst.

In 2 Woche erfährst Du schon das Must-Have #3 (3/5) für Deine unvergessliche Präsentation. So viel verrate ich heute schon: Es geht um das große WHY! Stay tuned…

PS. Wenn Du heute erst eingestiegen bist (WELCOME!), empfehle ich Dir, Dir die Tools zum Must-Have #1 zu holen. Hier geht’s zum Blog-Beitrag: 5 Must-Haves für Deine unvergessliche Präsentation – Must-Have #1


*Daten und Informationen zu unserem Wunderwerk „Gehirn“ findest du überall. Ich empfehle Dir wissenschaftliche neurobiologische Quellen, um zuverlässig mehr zu erfahren. Meine Daten stammen aus Marion Greins Buch „Neurodidaktik: Grundlagen für Sprachlehrende“ (2013), Hueber.

Action-reiches Präsentieren wünscht Dir

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„There are two types of Speakers. Those who are nervous and those who lie.“ Ich weiß leider nicht, von wem dieses geniale Zitat stammt, aber es stimmt 100%. Die allermeisten Menschen sind nervös, wenn sie eine Präsentation halten, in eine Rede starten oder vor Investor*innen pitchen. Das Problem ist, dass Lampenfieber noch immer ein großes Tabu ist, ein Stigma. Wir denken, dass wir im Beruf ausschließlich Stärke zeigen müssen und keine Schwächen haben dürfen – vor allem nicht, wenn wir schon etwas länger im Beruf stehen oder gar Führungskraft sind.
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