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3 Mythen über Redeangst und warum du sie über Bord werfen solltest

Barbara Bosch • Okt. 03, 2023

Redeangst ist ein häufiges Phänomen, das viele Menschen davon abhält, sich in öffentlichen Situationen sicher zu fühlen. Doch oft sind die Ängste, die mit öffentlichem Sprechen einhergehen, auf falschen Annahmen und alten Glaubenssätzen basiert. In diesem Blogartikel werden wir uns mit den drei gängigsten Mythen über Redeangst befassen und klären, warum es so wichtig ist, diese negativen Denkmuster zu überwinden. 


Wie viele vielleicht wissen, hatte ich mit Mitte 20 auch massivste Redeangst. Im Nachhinein haben sich viele meiner damaligen Annahmen als Mythen herausgestellt. Diese gleichen Mythen und Glaubenssätze beschäftigen sehr viele Menschen, mit denen ich tagtäglich zusammenarbeite.


Deshalb räumen wir auf mit den folgenden 3 Mythen:


Fotocredit: pexels-ivan-samkov-4240503

Mythos 1 bei Redeangst: „Ich bin verrückt. Mein Körper reagiert über.“

Redeangst ist eine emotionale Herausforderung, die viele Menschen auf der ganzen Welt betrifft. Wenn der eigene Körper während oder vor einer Präsentation außer Kontrolle gerät und unerklärliche Reaktionen zeigt, kann das beunruhigend sein und verstärkt oft unsere Angst vor dem Sprechen vor anderen Menschen. Kenne ich von mir selbst.


In solchen Momenten fühlt es sich an, als ob der Körper eine Art Eigenleben entwickelt. Herzrasen, zittrige Hände, Schweißausbrüche, ein Kloß im Hals und viele andere körperliche Symptome können auftreten. Menschen, die unter Redeangst leiden, neigen dazu, diese Reaktionen als Zeichen dafür zu interpretieren, dass sie "verrückt" werden oder die Kontrolle über sich selbst verlieren. Kenne ich auch von mir. 


Dieser Mythos hat seine Wurzeln oft in einem Teufelskreis aus Angst und körperlichen Reaktionen. Die Angst vor der öffentlichen Rede führt zu erhöhtem Stress, was wiederum körperliche Symptome verstärken kann. Die körperlichen Reaktionen sind also echt, unsere Interpretation stimmt aber nicht. Wir sind nicht verrückt. 


Die Wahrheit ist, dass diese körperlichen Symptome eine ganz natürliche Reaktion auf Stress und Angst sind. Der Körper setzt eine "Freeze-, Kampf- oder Fluchtreaktion" in Gang, die dazu dient, Energie für die bevorstehende Herausforderung bereitzustellen.


Es ist wichtig zu verstehen, dass diese körperlichen Symptome nicht bedeuten, dass wir verrückt werden oder die Kontrolle verlieren. Sie sind vielmehr eine normale Reaktion auf eine herausfordernde Situation. Indem wir uns dieser Tatsache bewusst werden und zum Beispiel Techniken zur Stressbewältigung erlernen, können wir diesen Mythos entkräften und die eigene Redeangst besser bewältigen.

Mythos 2 bei Redeangst: „Ich bin die einzige Person, die Redeangst hat.“

Der Mythos, dass ich die einzige Person bin, die unter Redeangst leidet, stimmt auch nicht. Tatsächlich ist Redeangst ein recht häufiges Phänomen, das so viele Menschen betrifft, unabhängig von ihrem Hintergrund, ihrer Position oder ihrem Selbstvertrauen. So haben auch CEOs mit hunderten Mitarbeiter*innen Bammel vor anderen zu sprechen. In manchen Branchen ist es sogar üblich, Betablocker zu nehmen, damit das Publikum nicht merkt, wie nervös ein*e Redner*in auf der Bühne ist.


Es ist wichtig zu verstehen, dass Redeangst eine natürliche Reaktion auf die Angst vor Ablehnung, den Druck, im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stehen, und die Sorge, nicht perfekt zu performen, sein kann.



Viele erfolgreiche und fähige Menschen haben mit Redeangst zu kämpfen gehabt, einschließlich berühmter Redner*innen, Schauspieler*innen und Politiker*innen. Laut statista* haben 41% der Menschen Angst davor, in der Öffentlichkeit zu sprechen. Die Annahme, dass ich allein in dieser Situation bin, kann mich von der Möglichkeit abhalten, Unterstützung zu suchen und Strategien zu entwickeln, um mit meiner Angst umzugehen.


Indem ich mir bewusst mache, dass viele Menschen mit Redeangst zu kämpfen haben und es Wege gibt, diese Ängste zu überwinden, nehme ich Druck von mir und kann mich wieder in eine handlungsfähige Position bringen.


Mythos 3 bei Redeangst: „Ich muss perfekt sein und performen“

Der Mythos, dass ich bei einer Rede oder Präsentation perfekt sein und eine makellose Performance abliefern muss, ist eine ganz extreme Fehlvorstellung, die sowohl Männer als auch Frauen belastet. Diese Erwartungshaltung kann immense Angst und Stress verursachen und uns letztlich davon abhalten, uns überhaupt auf Redesituationen einzulassen. Nach dem Motto: Wenn ich eh nicht perfekt sein werde, kann ich es auch direkt lassen.


Es ist wichtig zu erkennen, dass niemand perfekt ist, und Perfektion in einer Rede oder Präsentation unrealistisch ist. Selbst die erfahrensten Redner*innen machen gelegentlich Fehler oder haben Momente, in denen sie nicht ganz sicher sind. Laut
neuester Forschungen wissen wir sogar, dass bis zu zwei Füllwörter pro Minute nicht nur okay sind, sondern dazu führen, dass wir vom Publikum besser bewertet werden. Warum? Weil wir nahbarer wirken.


Die Vorstellung, dass ich jede einzelne Formulierung, jede Geste, jede Betonung und jedes Wort bis ins Detail beherrschen muss, setzt mich unter unnötigen Druck und hemmt meine Fähigkeit, authentisch zu kommunizieren.


Die Sozialpsychologin Amy Cuddy hat mit über 69.300.000 Ansichten einen der 25 erfolgreichsten TED Talks ever gehalten:
„Your body language may shape who you are“. Wenn Du Dir diesen Talk ansiehst, merkst Du: sie stottert, benutzt Füllwörter und ist nervös - und trotzdem wirkt sie kompetent, sympathisch und nahbar.


Statt mich auf die Illusion der Perfektion zu versteifen, kann ich mich darauf konzentrieren, meine Botschaft klar und verständlich zu vermitteln. Menschen reagieren oft positiver auf Redner*innen, die aufrichtig, lebendig und echt wirken, anstatt auf solche, die mechanisch und übertrieben perfekt erscheinen. 


Indem ich den Druck loslasse, perfekt sein zu müssen, kann ich mich darauf konzentrieren, eine authentische und wirkungsvolle Rede zu halten.


Warum du diese Mythen über Redeangst über Bord werfen solltest:

Die Überwindung von Deiner Redeangst beginnt damit, diese Mythen als solche zu erkennen und dann abzulegen. Indem du Dir bewusst machst, dass sie auf fehlerhaften Annahmen und alten Glaubenssätzen basieren, öffnest Du Dich für die Möglichkeit, selbstbewusster vor anderen zu sprechen. Das Brechen dieser Mythen erfordert Zeit, Geduld und Übung, aber danach wirst Du in der Lage sein, Dich klarer auszudrücken, Deinen Standpunkt überzeugender zu vertreten und eine bessere Verbindung zu Deinem Publikum herzustellen. 


Wenn Du zukünftig sagen willst „Ich freue mich auf die nächste Präsentation“, lege ich Dir meinen Redefreude Selbstlernkurs ans Herz. Darin lernst Du in 12 Wochen Deine Glaubenssätze zu überwinden, bekommst Techniken und Strategien an die Hand, mit denen Du Deine Redeangst reduzierst und einen Notfallplan mit allen Worst-Case-Szenarien.


Fazit:

Die Angst vor öffentlichem Sprechen kann uns daran hindern, unsere Ziele zu erreichen und unsere Botschaften effektiv zu vermitteln. Oft wird unser beruflicher Erfolg dadurch gehemmt. Die Mythen, rund um die Redeangst, sind oft weit von der Realität entfernt, alte Glaubenssätze haben sich in unser Gehirn eingebrannt. Wenn Du diese Mythen über Bord wirfst und den Mut entwickelst, vor anderen zu sprechen, wirst Du nicht nur beruflich, sondern auch persönlich daran wachsen. 


Denke daran, dass die meisten großartigen Redner*innen nicht als solche geboren wurden, sondern ihre Fähigkeiten durch Engagement und Leidenschaft für ihr Thema entwickelt haben. 


Also lass Deine Glaubenssätze hinter Dir, trete mit Selbstvertrauen und Überzeugung vor jedes Publikum, das Dir begegnet und freu Dich auf 100% Redefreude.



Du möchtest Dein Lampenfieber und Deine Redeangst loswerden?

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von Barbara Bosch 24 Sept., 2023
Die Furcht vor dem öffentlichen Sprechen, Redeangst oder Glossophobie, ist ein weit verbreitetes Phänomen, das Menschen jeden Alters und in verschiedenen Lebensbereichen betrifft. Laut statista* leiden ganze 41% der Menschen an Redeangst und lag somit zeitweise sogar auf Platz 1 der Ängste im Allgemeinen. Obwohl mich diese Zahl immer wieder aufs Neue überrascht, kann ich es gut nachvollziehen. Denn auch ich hatte jahrelang Redeangst. Obwohl es eine ganz normale Reaktion auf die Herausforderung sein kann, vor einer Gruppe zu sprechen, kann übermäßige Redeangst erhebliche Auswirkungen auf Dein persönliches und berufliches Leben haben. Daher solltest Du Dir die folgenden drei überzeugenden Gründe vor Augen halten, warum es sich für Dich lohnt, Deine Redeangst zu überwinden, auch wenn der Weg dorthin nicht leicht ist.
von Barbara Bosch 07 Aug., 2023
„There are two types of Speakers. Those who are nervous and those who lie.“ Ich weiß leider nicht, von wem dieses geniale Zitat stammt, aber es stimmt 100%. Die allermeisten Menschen sind nervös, wenn sie eine Präsentation halten, in eine Rede starten oder vor Investor*innen pitchen. Das Problem ist, dass Lampenfieber noch immer ein großes Tabu ist, ein Stigma. Wir denken, dass wir im Beruf ausschließlich Stärke zeigen müssen und keine Schwächen haben dürfen – vor allem nicht, wenn wir schon etwas länger im Beruf stehen oder gar Führungskraft sind.
Credit: Melanie Deziel
von Barbara Bosch 04 Nov., 2022
Business Storytelling ist die Kunst, im Job Geschichten einzusetzen, um Inhalte zu transportieren und Komplexes verständlich zu machen. Mit Storytelling können wir Menschen in unserem geschäftlichen Umfeld von unseren Ideen überzeugen, wir können sie inspirieren und ihnen Dinge beibringen.
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