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Werde zum Publikumsliebling: Über Präsentationen, Publikum und PowerPoint

Barbara Bosch • Feb. 27, 2019

81% - Gehörst Du dazu?


Mal Hand aufs Herz: Präsentierst Du lieber mit oder ohne PowerPoint? Wenn Du an Deine letzten 5 Präsentationen denkst, bei wie vielen davon hast Du PowerPoint eingesetzt? Bei allen?

Wahrscheinlich gehörst auch Du zu den 81%, die lieber mit als ohne PowerPoint präsentieren. Laut einer Mitgliederumfrage des Verbands „DFK – Die Führungskräfte“ präsentieren 81% der Vortragenden lieber mit PowerPoint (Quelle: Harvard Business Manager 2019/02, S. 26).

So wirst Du zum Publikumsliebling

70% des Publikums bevorzugt allerdings Präsentationen ohne technische Hilfsmittel. Eine Präsentation ohne PowerPoint kommt beim Publikum also besser an. Warum das so ist und was Du tun kannst, um zum Publikumsliebling zu werden, das verrate ich Dir in dieser Blogfolge. Bist Du bereit?

PowerPoint macht den Präsentierenden klein

Warum bevorzugen 70% des Publikums Präsentationen ohne PowerPoint? Erinnere Dich an das letzte Mal, als Du im Publikum saßt und jemand während eines Vortrags eine PowerPoint benutzt hat. Wer war da auf der Bühne? Eine große Wandprojektion mit Charts und Text und daneben ein/e kleine/r Präsentierende/r.

Da wir Größe und Größenunterschieden eine Bedeutung zuweisen, kann dieser Kontrast so aufgefasst werden, dass die PowerPoint wichtiger ist als der Präsentierende. Wenn Du Deinen Expertenstatus bereits demonstriert hast oder ein Produkt überdimensional darstellen möchtest, kann die Größe Deiner PowerPoint positiv sein. Eine große PowerPoint an der Wand kann den Präsentierenden aber auch klein machen – vor allem wenn Deine PowerPoint von der ersten bis zur letzten Sekunde Deiner Präsentation sichtbar ist. Lass Dir nicht die Show stehlen!

PowerPoint lenkt ab

Du kennst sie. Die Folien bzw. Slides, die mit Text überladen sind. Wieso ist das ein Problem? Wenn wir Text sehen, dann denken wir Text = wichtig. Warum wäre er sonst auf der Slide? Wie auf Autopilot versuchen wir schnellstmöglich den gesamten Text zu lesen. Das Problem besteht darin, dass wir nicht zuhören, während wir lesen. Wir widmen unsere volle Aufmerksamkeit dem Text und nicht dem Präsentierenden.

Genauso verhält es sich auch mit Grafiken und anderen Design-Elementen auf den Slides. Unser Gehirn strebt nach Harmonie. Es möchte verstehen, was es sieht und setzt deshalb seine gesamte Kapazität ein, um die Inhalte kognitiv zu begreifen. Während wir im Publikum die Slides studieren, verlieren wir den Bezug zum Präsentierenden. Wenn wir eine wichtige Grafik visualisieren oder durch ein Bild ein bestimmtes Gefühl auslösen wollen, dann ist genau das ja gewollt. Viel zu häufig lenkt PowerPoint aber unnötig vom Präsentierenden ab.

PowerPoint schafft Distanz

Mal ehrlich: Warum ist uns das Hilfsmittel PowerPoint so ans Herz gewachsen? Es hilft uns beim Strukturieren, es gibt uns eine Gedankenstütze, sollten wir mal den Faden verlieren und wir können uns ein wenig dahinter verstecken, nicht wahr? Das ist dann so wie: ich auf der Bühne mit meiner PowerPoint. Sie ist ein Schutzschild, hinter dem wir uns vor dem Publikum verstecken können. Das gilt übrigens auch für Podien und Tische. Schön, wenn wir uns daran festhalten und dahinter verstecken können, gelle? Nur unserem Publikum gefällt das nicht. PowerPoint und Co. schaffen Distanz – Wir überzeugen aber mit Nähe zum Publikum. Lass die PowerPoint nicht zwischen Dich und Dein Publikum kommen. Lass die Konkurrenz zu Hause.

Nutze weniger PowerPoint

Wir können also festhalten, dass wir PowerPoint zu viel und nicht effektiv genug einsetzen. Immer dann, wenn PowerPoint eine Distanz zwischen uns und unserem Publikum herstellt, wenn sie von uns als den Experten auf der Bühne ablenkt und wir zum Little John (wir erinnern uns: Robin Hoods Sidekick) der PowerPoint werden, heißt es: weniger PowerPoint bringt mehr Vorteile für uns und unser Publikum. Natürlich hat sie als visuelles Hilfsmittel ihre Berechtigung.

PowerPoint richtig einsetzen

PowerPoint ist ein technisches Hilfs mittel und genau dafür solltest Du es auch einsetzen: um Deinem Publikum zu helfen, Dir folgen zu können und Deine wertvollen Inhalte zu verstehen.

PowerPoint bietet sich an, um Wichtiges und vor allem Komplexes zu visualisieren, um damit das Verständnis für das Publikum zu erleichtern. PowerPoint lässt sich auch gut einsetzen, um mit Bildern Gefühle zu wecken. Thomas Sattelberger erläutert das Ganze in einem anschaulichen Beispiel:

„Wenn ich PowerPoint benutze, dann nur für zwei Sachen: um das, worüber ich gerade spreche, auf eine verfremdete Art und Weise aufzureißen. Einer meiner aktuellen Lieblingscharts ist ein nackter, kräftiger Bauch, ein bisschen wie meiner. Wenn ich über das Thema Führung spreche, sage ich dazu: ‚So, das ist jetzt kein Selfie, aber es verkörpert das Thema Führung. Hier geht es um Bauchgefühl.‘ Dann lachen alle und so ist die PowerPoint gut. Oder um hochkomplexe Inhalte über differenzierte Animationen darzustellen“
(Quelle: Harvard Business Manager (2019/02), S. 30)

Mit PowerPoint Gefühle wecken

Kann beispielsweise so aussehen:

Mit PowerPoint Komplexes verständlich erklären

Kann beispielsweise so aussehen:

Weitere Tipps für Deine PowerPoint bekommst Du in meinem E-Book „9 Profi-Tipps für die perfekte PowerPoint“. Melde Dich einfach für meinen Newsletter an und lade Dir das E-Book runter:

Überzeuge Dein Publikum ohne PowerPoint


Jetzt fragst Du Dich vielleicht, was Du statt PowerPoint einsetzen kannst, um den Kontakt zum Publikum zu halten und gleichzeitig Wichtiges zu visualisieren. Meine KlientInnen lieben diese 3 Visualisierungsalternativen zu PowerPoint:

1. Setze Deinen Körper ein

Um beispielsweise Größen, Wachstum und Zahlen (1 - 10) anzuzeigen

2. Nutze Flipchart und Whiteboard

Auch auf einer großen Bühne kannst Du eine Zahl oder eine einfache Grafik auf einem Flipchart visualisieren. Simon Sinek macht es in seinem berühmten TED-Talk "How great leaders inspire action" vor: https://www.ted.com/talks/simon_sinek_how_great_leaders_inspire_action

3. Visualisiere mit Gegenständen

Das ist Limbi (kurz für das limbische System), der Türsteher unseres Gehirns. Wenn wir auf eine interessante Art Relevantes visualisieren, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass Limbi die Pforten zum Gedächtnis öffnet und unser Publikum unsere Botschaft abspeichert.

Jetzt bist Du dran : Gehe bei der Planung Deiner nächsten Präsentation meine Checkliste "Publikumsliebling" durch und sorge dafür, dass Deine Botschaft hängen bleibt.

Checkliste "Publikumsliebling" für Deine Präsentation

Barbaras MasterTipp:

Der Gedanke mit weniger oder gar ohne PowerPoint zu präsentieren bringt Dein Herz zum Rasen und löst nervöses Schwitzen in Dir aus? Das kann ich gut verstehen. Vor großen Auftritten bin ich auch aufgeregt. Diese Energie kannst Du positiv für Dich und Deine Präsentation nutzen. Probier diese 3 Practices aus und bring Dich in die entspannte Grundspannung. So trittst du selbstbewusst und sympathisch auf.

Viel Freude bei Deiner nächsten Präsentation als Publikumsliebling ;-)

P.S.: Wenn Dir diese Blogfolge gefallen hat, dann wirst Du sicher auch diesen Favoriten meiner Blog-Follower mögen:

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