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Mit diesen 5 Techniken meisterst Du Präsentationen vor Publikum mit unterschiedlichem Wissensstand

Barbara Bosch • Mai 02, 2020

Wie soll das denn gehen? Du hältst eine Präsentation und im Publikum sitzen Profis und AnfängerInnen. Wie schaffst Du es, dass Du die einen nicht langweilst und die anderen nicht überforderst?

Du hast sicher schon den Tipp bekommen, beim Erstellen Deiner Präsentation Dein Publikum im Fokus zu haben. Du solltest Dir immer diese 3 Fragen stellen, da sie die Auswahl Deiner Inhalte prägen:
  • Wer sitzt vor mir im Publikum (KollegInnen, KundInnen, Steering Committee etc.)?
  • Wie viele Personen sitzen vor mir (4, 40 oder 400)?
  • Welchen Wissensstand haben sie?
Was machst Du nun, wenn Du feststellst, dass AnfängerInnen und Profis vor Dir sitzen? Was, wenn Junior und Senior KollegInnen gespannt auf Deine Präsentation warten? Und was verflixt noch mal machst Du, wenn potenzielle KundInnen vor Dir sitzen und Du keine Ahnung hast, wie viel sie bereits wissen?
Mit diesem Dilemma kommen meine KlientInnen häufig auf mich zu.

Heute gebe ich Dir 5 Tipps, wie Du Präsentationen vor Publikum mit unterschiedlichem Wissensstand meisterst. Ready?

1.    Befrage Dein Publikum und nutze die Antworten

Stell Dir vor, Du hältst bei einem Meet-Up einen spontanen Pitch zu Deiner neuen App und weißt nicht, wie viel Ahnung Dein Publikum von Coding hat. Kein Problem. Finde es zu Beginn Deiner Präsentation heraus und nutze diese Information während Deiner Präsentation. Frag:
„Wo im Publikum sitzen unsere DeveloperInnen?“ 20% melden sich? Dann weißt du, dass der Großteil Deines Publikums keine Ahnung von den technischen Details Deiner App hat.

Minimiere technische Details
Wenn nur 20% Deines Publikums tech-savvy sind, würde ich die technischen Details minimieren, um Dein nicht-wissendes Publikum nicht zu überfordern und nur die technischen Details zu erwähnen, was für alle wichtig sind.
Tipp: Im Idealfall findest Du vor Deiner Präsentation heraus, wer im Publikum sitzt damit Du Dich auf die inhaltliche Tiefe vorbereiten kannst. Falls das nicht geht, gelingt es Dir mit diesem Tipp sicher auch spontan.

2.    Honoriere das Wissen der Profis 

Um die Profis bei Laune zu halten, kannst Du noch einen Schritt weiter gehen: Honoriere das Wissen der Profis.

Weißt Du, was unter der ABC-Analyse zu verstehen ist? Stell Dir vor, Deine Chefin fragt beim Meeting nach Input zur ABC-Analyse und Du hast keinen blassen Schimmer, wovon sie redet. Neben Dir sitzt Peer aus dem Controlling. Da die ABC-Analyse aus dem Controlling stammt, weiß Peer ganz genau, was Deine Chefin meint. Um Dich nicht zu verlieren und gleichzeitig Peers Profi-Wissen zu honorieren, könnte Deine Chefin sagen:

„Ich hätte gerne euren Input zur aktuellen ABC-Analyse zum Kundenumsatz. Peer, unser Controlling-Experte kennt sich da ja bestens aus, damit wir aber alle den gleichen Wissensstand haben, kurz zur Erläuterung: Bei einer ABC-Analyse werden Objekte, in unserem Fall Kunden, in Bezug auf eine Kennzahl, in unserem Fall Umsatz, gerankt. Ich zeige euch jetzt die Analyse-Ergebnisse und möchte von euch wissen, welche Maßnahmen sich aus eurer Sicht aus den Ergebnissen ergeben.“

Peer fühlt sich durch die Anerkennung seines Wissens wertgeschätzt und Du und Deine KollegInnen können mitdiskutieren.

Tipp: Das gleiche Prinzip gilt für alle anderen Wissensgruppen. Andere Beispiele, wie Du das Wissen der Profis honorieren kannst, sind:
  • „Wie Sie als ArbeitsrechtlerInnen sicher wissen…“
  • „Diese Facebook-Statistik werden die Marketing-ExpertInnen unter Ihnen bestimmt schon kennen...“
  • „Die Startup-GründerInnen im Publikum wissen sicher, was unter einem ‚Exit‘ zu verstehen ist.“

3. Frage das Wissen der Profis ab

Du willst noch einen Schritt weitergehen und den Profis ein Stück Deiner Bühne abgeben? Dann ist der nächste Tipp genau richtig für Dich.

Sprich nicht nur zu Deinem Publikum, sondern mit ihm.

Sagen wir, Du hältst einen Vortrag auf der re:publica zu Social Media-Trends. Im Publikum sitzen sicher viele Interessierte, die fachfremd sind und sich updaten wollen. Gleichzeitig werden einige Social Media-ExpertInnen im Publikum sitzen. Sieh sie nicht als Konkurrenz, sondern als KollegInnen. Gib Ihnen ein Stück Deiner Bühne ab, damit sie ihr Wissen mit dem Publikum teilen können. Frag zum Beispiel:

„Wer von meinen Social Media-KollegInnen kann unserem Publikum verraten, mit welchem Kanal sie bei der Zielgruppe u20 mit einem Video-Post besser aufgestellt sind: Facebook oder Instagram?“

Tipp: Wenn Du solche Wissensfragen stellst,  stell‘ niemanden bloß. Ich rate Dir vom direkten Fragen einzelner Personen ab. Stattdessen stelle die Frage offen ans Publikum. So kann sich die Person, die Lust darauf hat, etwas Bühne zu genießen, melden, während die anderen im Publikum ohne aufzufallen etwas Neues lernen.

4. Erläutere Abkürzungen und Fachbegriffe

Weißt Du, was OKRs sind? In Tipp #2 ging es um den Fachbegriff "ABC-Analyse". Stell Dir vor, der Speaker auf der Bühne spricht plötzlich von OKRs und Du hast keine Ahnung, was er meint. Stell Dir vor, Deine Chefin fragt beim Meeting nach Input zur ABC-Analyse und Du hast keinen blassen Schimmer, wovon sie redet. Im Meeting traust Du Dich vielleicht noch, nachzufragen. Aber als eine Person von 500 im Publikum hast Du keine Chance, Deine Wissenslücke aufzufüllen. So geht es auch Deinem Publikum, wenn Du auf der Bühne stehst.

Deshalb rate ich Dir, Abkürzungen und Fachbegriffe immer dann kurz zu erläutern, wenn Du nicht weißt, wie der Wissensstand im Publikum ist oder Du weißt, dass Dein Publikum einen unterschiedlichen Wissensstand hat.

Wie machst Du das, ohne die, die es wissen, zu langweilen? Kurz und mit Beispiel.

Du willst über OKRs sprechen? Dann sag, bei der ersten Erwähnung „OKRs, also Objects and Key Results, das beliebte System aus dem Management zum Setzen von Zielen und Messen von Ergebniskennzahlen.“

Wenn Du die Erläuterung so kurz hältst, ermöglichst Du denen, die OKRs noch nicht kennen, Dir folgen zu können und behältst die Aufmerksamkeit der anderen.

Tipp. Es sind nicht immer die Juniors, die etwas nicht wissen. Stell Dir vor, Du verlierst einen Agentur-Pitch, weil der potenzielle Kunde nicht weiß, wovon du sprichst und sich nicht traut, nachzufragen. Mit der Erklär-Strategie hilfst Du also nicht nur Deinem Publikum, sondern auch Dir.

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5.    Verwende brandaktuellen Content

Und was ist, wenn's hart auf hart kommt? Du weißt nicht, wer im Publikum vor Dir sitzt und welchen Wissensstand Dein Publikum hat?

Eine Technik, mit der Du immer sicher fährst, ist allen im Publikum neue Inhalte zu präsentieren. Schau Dich also beim Erstellen Deiner Präsentation nach den neusten Studien, Veröffentlichungen etc. um und versorge Dein Publikum so mit dem neusten Wissen. Wie kann das praktisch aussehen? Kommen wir noch mal zur re:publica-Beispiel zurück. Bei Deiner Social Media-Präsentation könntest Du fragen:

„Wer von meinen Social Media-KollegInnen hat auch die neuste Studie von XY gelesen und kann uns verraten, wie lange ein Mobil-Video maximal sein darf, damit die Viewers es komplett anschauen?“

Tipp: Da Du Deine Präsentation (hoffentlich) nicht erst kurz vorher erstellst, ist Dein Content zum Zeitpunkt Deines Auftritts vielleicht schon so weit verbreitet, dass ihn die Profis im Publikum bereits kennen. Deshalb rate ich Dir, Deine Präsentation soweit fertig zu machen und Platz für 1 News Item zu lassen, dass Du über Twitter und Co. quasi druckfrisch mit auf die Bühne nimmst. So stillst Du den Wissensdurst Deines Publikums und machst AnfängerInnen sowie Profis glücklich.

Egal welchen Wissensstand Dein Publikum hat, mit diesen 5 Techiken sorgst Du für Begeisterung bei alten Hasen und AnfängerInnen:

  1. Befrage Dein Publikum und nutze die Antworten
  2. Honoriere das Wissen der Profis
  3. Frage das Wissen der Profis ab
  4. Erläutere Abkürzungen und Fachbegriffe
  5. Verwende brandaktuellen Content

Probiere die 5 Techniken bei Deiner nächsten Präsentation aus!


Viel Spaß und Erfolg für Deine nächste Präsentation.

Deine Barbara

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