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Wann klickt es zwischen Speaker und Publikum und warum klickt es?

Barbara Bosch • März 03, 2020

Ein magischer Moment: Du stehst auf der Bühne und schaust in strahlende Gesichter. Alles passt: Dein Thema, Deine Stimmung und Dein Publikum: Du fühlst Dich genau richtig. Wie entstehen solche magischen Momente?

Ich kann mich noch gut an den 6.6.2019 erinnern. 200 Personen im Publikum, 90 Minuten Vortrag und 100 % Energie. "Wie Du mit effektiver Körpersprache Dein Publikum überzeugst." (klick) war das Thema meines Vortrags und ich hatte grandiose 90 interaktive Minuten mit meinem Publikum. Warum lief es so gut?

Die Chemie zwischen mir und meinem Publikum stimmte.

Natürlich wissen wir meistens nicht vorher, wer im Publikum sitzt und wie die Stimmung ist. Wir können nicht alles planen und beeinflussen. Doch auf eins haben wir immer Einfluss: UNS. Unsere Stimmung, unsere Energie und unsere Ausstrahlung. Ich habe eine Expertin gefragt, was wir tun können, um uns vor unseren Präsentationen einzustimmen und mit einer positiven Ausstrahlung auf unser Publikum zu treffen. Jana Wieskötter ist Embodiment Leadership Coachin, Trainerin und die Gründerin von e-flow (klick). Sie kombiniert ihre Expertise aus Coaching und Körperarbeit mit ihrer Erfahrung im Business-Management sowie als Leistungssportlerin und begleitet damit Frauen und Unternehmen in tiefgehenden Transformationsprozessen auf allen Ebenen. Sie lebt und arbeitet in Hamburg.
Viel Spaß beim Interview mit Jana!

1. Liebe Jana, du bist Coach, Trainerin und Speakerin mit einem Fokus auf die Integration des Körpers (Körperarbeit / Embodiment). Du begleitest deine KlientenInnen dabei, authentisch, fokussiert und mit sich im Reinen durchs Leben und durchs Business zu gehen und sich wahrhaftig zu zeigen. Warum ist die Körperarbeit dabei deiner Ansicht nach so wichtig?

Gerade in der heutigen sehr verkopften Zeit haben viele den Zugang zu ihrem Körper verloren. Die Verbindung ist im Hintergrund immer da und unser Körper kommuniziert immer mit uns. Aber wir spüren ihn oft nicht mehr oder hören seinen Signalen nicht zu. Dabei ist der Körper der Zugang zu unserem Unbewussten und zu unserem wahren gesunden individuellen Kern, zu dem wir oft den Zugang vermissen oder der durch andere Schichten von alten Emotionen, Glaubenssätzen oder Verletzungen verdeckt ist. Dann sind wir oft irgendwie unzufrieden, haben Hemmungen oder fühlen uns ausgelaugt und wissen nicht so recht warum. In meinem eigenen Entwicklungsweg habe ich gemerkt, dass alle meine größten Transformationsschritte immer die waren, bei denen der Körper entscheidend beteiligt war. Und das sehe ich heute in der Arbeit auch bei meinen KlientenInnen. Nur wenn wir über die Ratio hinausgehen, erleben und vor allem fühlen wir, wer wir sind. Über den Körper können wir das nachhaltig verankern, verkörpern und ausstrahlen.

2. Apropos ausstrahlen: Viele meiner KlientInnen wollen das Publikum mit ihrem Vorträgen mitreißen und begeistern. In dem Zusammenhang sprechen wir auch oft über Ausstrahlung und Charisma. Hast du Tipps wie meine KlientInnen diese stärken können?

Absolut sie selbst zu sein. Das ist sicher nicht neu, überfordert aber viele. Was heißt das, wie mache ich das? Der Körper ist hier immer die größte Hilfe. Das fängt schon vor der Rede an: bewusst in eine Verbindung mit sich selbst zu gehen, atmen, den Stand auf dem Boden spüren, den Körper spüren und bewusst beobachten, was so los ist. Und auch auf der Bühne – wo wir ja oft wie in einem Film sind und die Zeit im Nu vorüber ist – hilft es sich zwischendurch kurz zu erden, bewusst zu atmen und mit sich in Kontakt zu gehen ohne dass man den Kontakt zum Publikum verlieren muss. Das ist an sich total simpel und ist oft nur ein ganz kleiner Moment, aber für viele nicht einfach und ungewohnt, denn wir haben diesen Kontakt mit uns – vor allem wenn wir in der Außenpräsenz sind – verlernt. Als Kind haben wir ihn noch ganz natürlich. Daher hilft es diese Art von Kontakt bereits vorab intensiv zu trainieren. Und dabei ist zudem entscheidend, dass ich als Redner verkörpere, wovon ich rede, was ich präsentiere und wofür ich im wahrsten Sinne des Wortes (auf der Bühne) stehe. Am Ende sind Ausstrahlung und Charisma etwas Energetisches. Wenn wir in einer offenen Haltung bleiben, wirklich brennen für das, was wir erzählen, dann kann unsere Energie fließen und aus-strahlen. Dadurch erreichen, berühren und begeistern wir unser Publikum auf einer bewussten und unbewusste Ebene. Dann klickt es zwischen Redner/in und Publikum, weil eine energetische Verbindung entsteht.

3. Gleichzeitig kämpfen meine KlientInnen oft mit ihrer Angst zu präsentieren und erleben dabei sehr körperliche Symptome wie Herzrasen, Schwindel etc., durch die sie sich ausgebremst fühlen.

Oh ja, das ist tückisch. Da hat uns oft ein alter Anteil, der uns eigentlich schützen will, im Griff. Hier können wir rational meist gar nicht gegensteuern, weil es ein automatisches Schutzprogramm ist, das anspringt. Dabei sind wir nicht in wirklicher Gefahr, aber unser Körper glaubt das auf Grund eines äußeren Reizes außerhalb der Komfort Zone – in diesem Fall das ‚auf die Bühne gehen‘ – dieser Reiz triggert dann unser altes Schutzprogramm anwirft. Um damit umzugehen brauchen wir Techniken, die dort ansetzen, wo das Programm abläuft: im Unbewussten. Im Kern, wo es entsteht, und nicht nur auf der wahrgenommenen symptomatischen Ebene. Hier ist aus meiner Sicht wieder der Körper der beste Weg das System in ein Gleichgewicht und unsere Stressregulatoren in Ausgleich zu bringen. Hier bin absolut begeistert vom Tapping, auch MET, PEP, EFT oder einfach nur Klopfen genannt. Hier im Video erkläre ich diese kurz. Aber Achtung: es geht nie darum, einfach mal so meine Angst und meine Aufregung wegzumachen oder wegzuklopfen. Wir wollen in diesem unsicheren Zustand präsent sein und die Aufregung da sein lassen. Mich aber nicht von ihr beherrschen und mitreißen lassen. Am Ende ist die Angst auch eine Form von Energie, die wir sogar für uns nutzen können, indem wir sie via Körperarbeit von einer eher lähmenden Qualität in eine antreibende Qualität bringen.

4. Wenn du an deine eigenen Workshops und Auftritte als Speakerin denkst, welche ist deine Lieblings-Methode, dich auf deinen besten Auftritt vorzubereiten?

Die oben genannte Klopftechnik auf jeden Fall! Man kann sie so schnell und einfach selbst überall anwenden. Und Powerposen, bei denen man den Körper in heldenhafte, starke Stellungen oder Bewegungen bringt. Dabei senden wir quasi ‚Bottom-Up‘ Signale vom Körper ans Gehirn, welche das ganze System auf Stärke, Gewinnen, ‚Ich schaffe das‘ polen. Das ist dann in etwa wie ‚Fake it till you make it‘. Aber ich finde hier ‚Feel it till you make it‘ sogar passender. Ich suche mir dann meist einen ruhigen Ort, z.B. die Toilette, atme, stehe fest auf dem Boden, strecke die Arme hoch und stelle mir vor wie ich genauso kraftvoll und stark auf der Bühne stehe vor all den Menschen. Mache ich das vor einer meiner Vorträge intensiv und bewusst, ist meine Präsenz wirklich nochmal eine ganz andere als ohne – das spiegelt sich dann auch im Feedback wider.

5. Welche Tipps hast du für Interessierte, die mehr über diese Körpertechniken wissen wollen?

Auf meiner Website www.e-flow.de findet ihr den Hintergrund zur Tapping-Technik und alle Punkte erklärt. Ihr könnt euch für einen kostenlosen Kennenlern-Gespräch vereinbaren, in der wir dann auch schon kurz klopfen können. Auch bei Google könnt ihr recht einfach Klopfanleitungen finden. Ich kann dazu auch das Buch ‚Tapping, Leben ohne Stress‘ von Nick Ortner empfehlen. Ganz spannend finde ich auch das Buch ‚The Body Keeps the Score‘ von Bessel van der Kolk. Das ist dann für alle geeignet, die noch besser die Mechanismen des Körpers und auch Effekte von vorhergegangen Erlebnissen und auch Traumata auf unser Verhalten verstehen wollen.

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6.    Und noch ein Blick in die Zukunft: Welche neuen Projekte stehen bei Dir an und wo finden wir Dich online und offline?

Neben eigenen Workshop-Formaten liebe ich ja die Einzelarbeit mit Menschen, die sich zeigen wollen wie sie sind und dadurch Erfolg kreieren. In Kleingruppen lehre ich auch die Tapping-Technik, so dass Teilnehmer mit sich selbst in Akutsituationen effizient arbeiten können oder gebe dazu inspirierende Vorträge. Ich bin außerdem immer mal wieder in Unternehmensprojekte involviert, wo es darum geht, Teams zu stärken und durch Veränderungen zu führen, indem sie in guter Verbindung zu sich selbst agieren. Am Besten findet ihr mich über meine Website www.e-flow.de oder auf Instagram (jana e-flow), bleibt über den Newsletter auf dem Laufenden oder mailt mir via jana@e-flow.de.

Herzlichen Dank an Jana fürs Teilen ihrer Expertise und all die hilfreichen Tools.

Und wie geht es weiter? Probiere Janas Tools und Tipps vor Deiner nächsten Präsentation aus!


Viel Spaß, Ruhe und Energie für Deine nächste Präsentation.

Deine Barbara

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Überwinde Deine Redeangst
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von Barbara Bosch 24 Sept., 2023
Die Furcht vor dem öffentlichen Sprechen, Redeangst oder Glossophobie, ist ein weit verbreitetes Phänomen, das Menschen jeden Alters und in verschiedenen Lebensbereichen betrifft. Laut statista* leiden ganze 41% der Menschen an Redeangst und lag somit zeitweise sogar auf Platz 1 der Ängste im Allgemeinen. Obwohl mich diese Zahl immer wieder aufs Neue überrascht, kann ich es gut nachvollziehen. Denn auch ich hatte jahrelang Redeangst. Obwohl es eine ganz normale Reaktion auf die Herausforderung sein kann, vor einer Gruppe zu sprechen, kann übermäßige Redeangst erhebliche Auswirkungen auf Dein persönliches und berufliches Leben haben. Daher solltest Du Dir die folgenden drei überzeugenden Gründe vor Augen halten, warum es sich für Dich lohnt, Deine Redeangst zu überwinden, auch wenn der Weg dorthin nicht leicht ist.
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„There are two types of Speakers. Those who are nervous and those who lie.“ Ich weiß leider nicht, von wem dieses geniale Zitat stammt, aber es stimmt 100%. Die allermeisten Menschen sind nervös, wenn sie eine Präsentation halten, in eine Rede starten oder vor Investor*innen pitchen. Das Problem ist, dass Lampenfieber noch immer ein großes Tabu ist, ein Stigma. Wir denken, dass wir im Beruf ausschließlich Stärke zeigen müssen und keine Schwächen haben dürfen – vor allem nicht, wenn wir schon etwas länger im Beruf stehen oder gar Führungskraft sind.
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