So wählst Du den perfekten Titel für Deinen Talk
Große Freude und große Challenge: Endlich wieder auf einer großen, echten Bühne stehen! Ich habe mich im Rahmen der Hannover Messe für einen Speaking-Slot beim 19. Karrierekongress "WomenPower-Future of Leadership" beworben. Beim Ausfüllen des Bewerbungsbogens kam dann die große Frage "Wie lautet mein Titel?"
Ich kenne das Gefühl auch: Du schaust Dir das Programm einer Konferenz an und prompt hast Du mindestens einen Talk gefunden, der Dich aufgeregt denken lässt: "Das darf ich auf keinen Fall verpassen!" Du stellst Dir eine Erinnerung, hältst Notizblock und Stift bereit und freust Dich auf die spannende Botschaft.
Aber was macht einen guten Talk-Titel aus? Was triggert unsere Emotionen?
"Barbara, wie finde ich einen catchy Titel für meinen Talk?"

Ich habe in meiner Public Speaking Bibliothek nachgeschaut und TED Talks eignen sich grandios für Titel-Zauberformeln!
Konkret habe ich die Titel der
BIG 25
der meist gesehenen TED Talks und weiterer Konferenz-Talks analysiert und herausgefunden, auf welchen Formeln die Titel bestehen!
Wichtig: Der Titel ist Deine Visitenkarte! Wecke Neugier, aber verrate nicht zu viel! Lass Interpretationsspielraum offen, aber positioniere Dein Thema!
Hier sind Deine 7 Top-Titel-Tipps:
1. Stelle eine Frage
Die Frage sollte Dein Publikum mit eigenen Erfahrungswerten beantworten können oder Sehnsüchte/Zukunftsängste triggern.
Hier folgen 3 Beispiele aus den TOP 25 der TED Talks:
- Do schools kill creativity? – Sir Ken Robinson
- What makes a good life? Lessons from the longest study on happiness -Robert Waldinger
- The next outbreak? We’re not ready -Bill Gates
2. Du erklärst etwas? Starte mit einem „How…“ im Deutschen „Wie…“.
Bei diesen Fragen solltest Du unbedingt Power-/Triggerwörter oder eine Transformation einbauen.
Hier folgen 3 Beispiele aus den TOP 25 der TED Talks:
- How great leaders inspire action - Simon Sinek verwendet hier Powerwörter, wie leader & inspire.
- How to speak so that people want to listen – Julian Treasure benennt die Transformation vom “nicht zuhören wollen” zu “want to listen”
- How to spot a liar – Pamela Meyer triggert mit dem Wort liar (Lügner)
3. Zahlen: "X Dinge, die Du…" / "Y Gründe warum.."
Eine konkrete Anzahl an (hoffentlich) spannenden Fakten zu Themen, über die Dein Publikum sich schon eine Meinung gebildet hat oder aus dem Alltagsleben kennt. Besonders eignen sich hierfür Triggerwörter oder Themen, die einem generell schwerfallen
Hier folgen 2 Beispiele aus den TOP25 der TED Talks:
- 10 things you didn’t know about orgasm – Mary Roach triggert das intime “Tabuthema” Orgasmus
- 10 ways to have a better conversation – Celeste Headlee
Zahlen lenken die Aufmerksamkeit des Auges auf sich. Bei schockierenden Szenarien, die nicht so leicht zu glauben sind, solltest Du Zahlen auch mit Fragen oder dem „How…“ kombinieren.
Hier ein Beispiel aus den TOP25 der TED Talks:
How I held my breath for 17 minutes – David Blaine weckt die Neugier durch eine für den normal-sportlichen Menschen unwirkliche Situation.

4. "The…“ oder im Deutschen "Der/Die/Das…“
Jetzt ist es Zeit, Deine Powerwörter zu nutzen. Solche, wie power/Macht, art/Kunst, secret/Geheimnis, thrilling/erschreckende oder surprising/überraschende oder Du verwandelst etwas Harmloses in etwas Gefährliches, wie das Beispiel #5 zeigt
Hier folgen 5 Beispiele aus den TOP 25 der TED Talks:
- The thrilling potential of SixthSense technology – Pranav Mistry
- The power of introverts – Susan Cain kombiniert das Powerwort mit dem Triggerwort “introverts”. Worin liegt die Kraft der "unscheinbaren" Introvertierten?
- The power of vulnerability – Brené Brown folgt demselben Muster, wie Susan
- The happy secret to better work – Shawn Achor lockt mit einem Geheimnis zu einem Thema, welches viele nachempfinden können. Dem Wunsch nach einer konfliktfreien und erfüllenden Arbeit.
- The danger of a single story
– Chimamanda Ngozi Adichie. Geschichten sind harmlos oder? Der Kontrast zum Triggerwort "Gefahr" weckt besonderes Interesse
5. Thema: Subtitel
Bei riesigen Konferenzen verliert man schnell den Themenüberblick, daher greifen viele auf ein übergeordnetes Thema zurück, das mit einem Subtitel genauer eingegrenzt wird.
Hier sind 6 Beispiele von kommenden Veranstaltungen bei Sticks and Stones by Proudr, Global Female Leaders und vergangene von Tijen Onaran & Magdalena Rogl:
- Interkulturelle Kompetenzen: Warum es mit Fremdsprachenkenntnissen nicht getan ist – Laura Lynn Münch
- Job searching: Practical Tipps and Insights on How to Navigate Today’s Job Market
– Patricia Pierre
- Accelerating Change: How to Navigate the New Normal – Sonja Laud
- The Plant-based Revolution: How Sustainability Drives Business and Societal Change - Cecilia McAleavey
- Emotionalität, Empathie und Resilienz – Superkräfte für die digitale Zukunft- Magdalena Rogl
- Diversity im Marketing – Purpose oder Pinkwashing?
- Tijen Onaran
5.1 Thema: Subtitel + # oder Statement
Weitere Varianten des Aufbaus sind #Hashtags – [Thema] Subtitle und Statement – Subtitle
- I don’t belong here: The emotional fabric of workplace culture – Dr. Anne Graefer
- Change what you love – warum New Work mehr als Homeoffice ist und wie das Digitalunternehmen Zoi sein Büro 2.0 gestaltet – Sophie Riedel
- #RaceToZero – The Quest for Sustainable, Collaborative and Inclusive Solutions: How Are We Picking Up the Pace? - Saori Dubourg, Pia Heidenmark Cook, Theresa Löber, Sabine Müller
- #DStressYourself – Gesund und mental stark – auch in stressigen Zeiten – Kerstin Pramberger
6. X vs. Y
Du möchtest 2 in Konflikt stehende Teilaspekte eines Themas beleuchten? Hier ist ein super Beispiel für Dich:
Technology vs. Ethics? Opportunities and Risks of Artificial Intelligence for Society - Prof Yali Cong, Carla Hustedt
7. Transformation/Widerstand/Aufklärung als Short-Statement:
Kurz und knapp! So wenige Worte wie möglich, so viele Worte wie nötig! Was ist Dein Masterplan, Deine Vision oder Mission? Wie willst Du Dein Umfeld verändern? Oder was möchtest Du überhaupt verändern bzw. was hat sich schon verändert?
Hier sind 5 Titel, die es kurz & knapp auf den Punkt bringen:
- Fighting Back with Data - Maria Ressa
- Media after Corona - Bea Knecht
- The New Reality of Work - Nhlamu Dlomu
- Von der Bewerbung zum Jobinterview - Andreas Morling
- The Gift of Being Unfulfilled at Work - Isil Uysal Calvelli
Zusammengefasst: Je intensiver Du mit dem Titel triggerst, desto anziehender wird Dein Talk und Deine Botschaft aufgesaugt!
Wie Du siehst, finden sich viele Elemente in den verschiedenen Titeln wieder! Power- und Triggerwörter lösen Emotionen aus und sollten bestmöglich eingesetzt werden. Themen, die mit einer gesellschaftlichen Grundhaltung vorbelastet sind, können mit einer Frage oder einer Zahl Neugier erzeugen. Mit einem knackigen Statement oder Hashtag beziehst Du Position oder sorgst für einen kleinen Schockmoment! Zieh die Aufmerksamkeit auf Dich und lass die Gedanken Deines Publikums vor lauter Vorfreude rasen!
Du hast jetzt eine Idee für Deinen Talk und möchtest wissen, wie Du ihn auf die große Bühne bringst und dort begeisterst? Im April startet das Presentation Bootcamp, sei dabei!
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